Sie haben entschieden. Eigentlich. Doch der letzte Klick fehlt. Die Unterschrift zögert sich hinaus – ein Gefühl bleibt: Ist das wirklich die richtige Entscheidung? Die Zusammenarbeit klingt vielversprechend, das Angebot ist da – doch Unsicherheiten bleiben. Wer hier nicht gezielt prüft, zahlt oft mit Zeit, Geld und Nerven. Denn ein unterschriebener Vertrag bindet nicht nur rechtlich, sondern auch emotional und organisatorisch. Diese fünf Fragen helfen, Dienstleister realistisch einzuschätzen – bevor der Vertrag zur Verpflichtung wird.
Viele Verträge enthalten schwammige Formulierungen wie "Unterstützung bei der Umsetzung" oder "Optimierung der Website". Doch was genau bedeutet das? Welche Leistungen sind enthalten? Gibt es messbare Ziele oder definierte KPIs? Ohne klare Erfolgskriterien bleibt der Handlungsspielraum zu groß – vor allem, wenn es später zu Unzufriedenheit kommt. Besonders bei digitalen Leistungen wie SEO, Webdesign oder Beratung sind Zieldefinitionen oft diffus. Je konkreter die Formulierungen, desto klarer die Erwartung.
Tipp: Lassen Sie sich vorab schriftlich erklären, wie der Erfolg gemessen wird – und was im Falle von Nichterreichung passiert. Ein guter Anbieter wird hier keine Ausflüchte machen, sondern mit belastbaren Beispielen antworten.
Wird es regelmäßige Meetings geben? Wer ist Ihr direkter Ansprechpartner? Welche Tools werden genutzt? Viele Dienstleister versprechen enge Begleitung, liefern aber später nur PDFs und Rechnungen. Ein realistisches Bild des Arbeitsalltags hilft, Enttäuschungen zu vermeiden. Fragen Sie auch, ob externe Tools oder Plattformen verwendet werden, für die Sie zusätzliche Zugänge oder Schulungen benötigen.
Tipp: Fragen Sie konkret nach dem Ablauf der ersten vier Wochen. Die Antworten sagen viel über Professionalität und Strukturen aus. Klären Sie außerdem, wie flexibel auf unvorhergesehene Änderungen reagiert werden kann – etwa bei krankheitsbedingten Ausfällen oder kurzfristigen Projektverschiebungen.
Referenzen und Fallbeispiele sind wertvoll – aber nur, wenn sie übertragbar sind. Hat der Anbieter bereits mit Unternehmen Ihrer Größe, Branche oder Aufgabenstellung gearbeitet? Wenn nicht, steigt das Risiko für Reibungsverluste und Missverständnisse. Besonders kritisch wird es, wenn Dienstleister zwar Erfahrung haben, aber in völlig anderen Bereichen unterwegs waren.
Tipp: Bitten Sie um konkrete Beispiele, die Ihrer Situation möglichst nahekommen. Achten Sie auf echte Projektinhalte, nicht nur Logos. Lassen Sie sich ruhig erklären, wie das Projekt aufgebaut war, welche Herausforderungen es gab und wie der Kunde eingebunden wurde. Seriöse Anbieter teilen diese Einblicke gern.
Kommt es zu Verzögerungen? Bleiben Ergebnisse aus? Gibt es einen Plan B? Gute Dienstleister sprechen offen über Risiken und wie sie damit umgehen. Wer nur das Idealbild zeichnet, blendet die Realität aus – und das kann teuer werden. Noch wichtiger: Wie transparent wird in solchen Fällen kommuniziert? Gibt es eine Kulanzregelung oder Anpassung des Budgets, wenn ein Meilenstein verfehlt wird?
Tipp: Fragen Sie aktiv nach typischen Problemen und wie diese in der Vergangenheit gelöst wurden. Auch das sagt viel über Erfahrung und Haltung aus. Professionelle Anbieter haben hierfür oft eine strukturierte Eskalationsmatrix oder definierte Korrekturschleifen.
Oft fehlt intern das Know-how, um ein Angebot fachlich zu bewerten. Hier lohnt sich eine neutrale Einschätzung durch Dritte. So lassen sich Überfakturierungen, Mogelpackungen oder unrealistische Versprechen rechtzeitig erkennen – bevor der Vertrag unterschrieben ist. Besonders bei langfristigen Verträgen mit monatlicher Bindung kann eine externe Prüfung die beste Investition sein.
Tipp: Nutzen Sie professionelle Anbieter wie Verivio, die auf solche Prüfungen spezialisiert sind. Eine kurze Einschätzung bringt oft mehr Klarheit als dutzende E-Mails mit dem Dienstleister. In vielen Fällen reicht bereits ein Blick auf Angebot, Leistungsbeschreibung und Vertrag, um kritische Punkte aufzudecken.
Fallbeispiel: 18.000 € für einen Website-Relaunch – ohne echte Leistung
Ein mittelständischer Betrieb unterschreibt einen Agenturvertrag über ein umfassendes Website-Projekt. Im Nachhinein zeigt sich: keine Zieldefinition, kein Pflichtenheft, kein Zeitplan. Nach sechs Monaten: kein sichtbarer Fortschritt – aber 90 % der Summe bereits abgerechnet. Interne Ansprechpartner sind frustriert, das Projekt wird eingefroren, die Geschäftsleitung zieht die Reißleine.
→ Mit einer neutralen Prüfung vorab hätte das vermieden werden können. Schon eine einfache Einschätzung der angebotenen Leistungspunkte hätte die Diskrepanz zwischen Erwartung und Inhalt offengelegt.
Was ist, wenn der Vertrag bereits unterschrieben ist – lohnt sich dann noch eine Prüfung?
In vielen Fällen ja. Verträge lassen sich juristisch oder operativ noch anpassen – je früher, desto besser. Auch wenn bereits eine Zusammenarbeit besteht, kann eine externe Analyse helfen, Struktur in die Beziehung zu bringen oder die Kommunikation zu verbessern.
Wie schnell kann eine Verivio-Prüfung durchgeführt werden?
Je nach Thema innerhalb von 48 Stunden. Besonders bei Zeitdruck – etwa kurz vor einer Unterschrift oder bei Projektverzögerung – lohnt sich eine schnelle Einschätzung durch erfahrene Fachleute.
Wie erkenne ich als Laie überhaupt, ob ein Vertrag unausgewogen ist?
Achten Sie auf Formulierungen ohne klare Leistungsbeschreibung, fehlende Kündigungsregelungen, ungewöhnlich lange Vertragslaufzeiten oder Zahlungsmodalitäten, die nicht zur Leistung passen. Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie externe Hilfe hinzuziehen.
Ein Vertrag ist kein Startschuss, sondern ein Bekenntnis zur Zusammenarbeit. Wer hier unvorbereitet agiert, riskiert viel – von interner Frustration bis zu finanziellen Verlusten. Diese fünf Fragen helfen, die richtigen Punkte zu klären, bevor eine Unterschrift zur Verpflichtung wird. Wer unsicher ist, sollte sich externe Verstärkung holen – bevor es später teurer wird. Denn was am Anfang wie ein kleiner Zweifel wirkt, kann später zu einer echten Belastung werden. Besser, man klärt es vorher.
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